Wer einen Garten oder genug Platz auf dem Balkon hat, stellt im Sommer gerne ein Planschbecken auf, in dem die Kinder spielen dürfen. Doch Vorsicht beim Kauf: Eine Untersuchung von ÖKO-Test hat im vergangenen Jahr besorgniserregende Schadstoffkonzentrationen beim Kunststoffmaterial feststellen können.
Diese Stoffe schaden dem Kind
Ein großes Problem sind sogenannte Phthalate. Diesen Stoffen, die den Kunststoff geschmeidiger machen sollen, wird eine hormonähnliche Wirkung nachgesagt. Sie sind nicht fest gebunden, können ausdünsten und über die Mundschleimhaut in den Körper gelangen und dem Kind Schaden. Auch polyzyklische aromatische Kohlenstoffe (PAK) sind ein großes Problem bei der Herstellung von Kinderplanschbecken. In bestimmten Erscheinungen werden PAK sogar als krebserregend eingestuft. Eigentlich ist die Regelung für Kinderspielzeug und Babyprodukte klar: die fortpflanzungsgefährdenden Phthalate DEHP, DBT und BBP dürfen seit dem Jahr 2005 in Mitgliedsländern der EU nur ein Gramm pro Kilogramm weichmacherhaltigem Material ausmachen.
Auch DINP, DIDP und DNOP sind nicht zulässig, sollte die Konzentration höher als ein Gramm pro Kilogramm sein. Als Alternativstoffe werden mittlerweile DEHT und DINCH eingesetzt. DEHT ist vermutlich nicht hormonwirksam. DINCH gelangt zwar ebenfalls in den Körper, laut Studien und Aussagen des Umweltbundesamtes verändert der Stoff das Erbgut aber nicht, ist nicht krebserregend und schädigt das ungeborene Kind im Mutterleid nicht.
Testergebnis: Ungenügend
Getestet wurden 16 verschiedene Planschbecken. Davon handelsübliche aus Weich-PVC zum Aufblasen, Modelle mit Rahmenkonstruktion und Folien und ein Hartplastikbecken. Im Labor prüfte ÖKO-Test das Vorkommen der oben genannten Stoffe. Das Ergebnis war erschreckend: In 14 von 16 Kinderplanschbecken konnten jede Menge Schadstoffe nachgewiesen werden. Einzig ein Hartplastikpool, die Sand- und Wassermuschel "Beach Bee", konnte überzeugen.
In circa der Hälfte der Modelle stellte man erhöhte Phthalatgehalte fest. In 13 von 16 Becken konnte das Labor außerdem polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) nachweisen. Im schlimmsten Fall wirken diese Stoffe krebserregend. Nur drei Pools waren weichmacherfrei, alle anderen enthielten die Stoffe DEHT und DINCH. Den ausführlichen Testbericht finden Sie hier.
Unser Fazit: Im Zweifelsfall lieber auf das günstige Kinderplanschbecken verzichten. Ein Modell aus Hartplastik oder ein größerer Gartenpool können ebenso wie der klassische Besuch im Freibad Alternativen darstellen. Grundsätzlich lieben Kinder Wasser und das Schwimmen mit Babys und Kleinkindern hat viele Vorteile . Wer lieber im Warmen planschen möchte, kann auch das eigene Badezimmer mit einem Whirlpool von Badezimmertotal ausstatten und den Badespaß das ganze Jahr über genießen.
(Bildrechte: Fotolia - Bildrechte: Kernel - Flickr Dia do Guto se esbaldar ... Patricia Oliveira CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten)
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