Damit Eltern ihre Kinder mit zunehmendem Alter nicht maßregeln müssen, wenn sie mit ihnen auswärts essen, sollten die Tischmanieren frühzeitig in den Familienalltag integriert werden. Doch wie lernt der Nachwuchs ordentliches essen mit Spaß und ohne Zwang? Antworten auf diese Frage, finden Sie hier.
Die Grundausstattung
Um zu verhindern, dass bei den ersten Versuchen direkt Scherben entstehen, sollten Eltern kindgerechtes Geschirr und Besteck anschaffen. Trinkbecher, Teller und Besteck aus robustem Kunststoff helfen zudem dabei ruhig zu bleiben und nicht bei jeder Bewegung der Kleinsten Herzrasen zu bekommen.
Bereiche begrenzen und rutschfest machen
Insbesondere bei Kleinkindern passieren Missgeschicke am Tisch oft deshalb, weil ihre motorischen Fähigkeiten noch eingeschränkt sind. Da rutscht der Teller schnell mal weg oder das Glas wird beim Greifen versehentlich umgekippt. Empfehlenswert ist es den kleinen Gästen am Tisch einen klar begrenzten Raum zur Verfügung zu stellen und die festgelegte Zone rutschfest zu gestalten. Wie sich beides ganz einfach kombinieren lässt, wird in diesem Video erklärt:
Baby- und Kinderhochstühle einsetzen
Aufgrund ihrer Größe können Babys und Kinder noch nicht auf herkömmlichen Esszimmerstühlen Platz nehmen. Damit sie dennoch an den täglichen Essgewohnheiten der Familie teilnehmen und ihren Teller bequem benutzen können, sind Baby- beziehungsweise Kinderhochstühle unverzichtbar. Die Auswahl ist jedoch groß und unübersichtlich. Es gibt neben klassischen Babyhochstühlen Mehrzweck-, Treppen- und Kombihochstühle. Die Unterschiede werden tabellarisch aufgeführt:
Mehrzweckhochstuhl |
Kombihochstuhl |
Treppenhochstuhl |
Die Sitzschale kann umgeklappt werden, um diese in eine horizontale Position zu bringen. Ideal für Babys. Häufig sind diese Produkte mit abnehmbarer Tischfläche kombiniert. |
Hier wird ein Kinderstuhl mit einem Kindertisch kombiniert. Beides ist in der Regel einzeln nutzbar. Zusammengesteckt entsteht der Kombihochstuhl. Ideal für Kinder bis maximal vier Jahre. |
Wie der Name vermuten lässt, verfügen diese Stühle über eine treppenähnliche Konstruktion. Fußbrett und Sitzfläche sind so angeordnet, dass die Form einer Treppe entsteht. Die beiden Elemente sind höhenverstellbar, wodurch die Hochstühle für diverse Altersklassen geeignet sind. |
Dass ein Hochstuhl für jedes Alter erhältlich ist, wird im Kinderhochstuhl-Vergleich online deutlich. Dort werden sowohl Modelle vorgestellt, die für Babys konzipiert sind, als auch mitwachsende Alternativen für Kleinkinder. Babys sollten erst in einen Hochstuhl dürfen, wenn sie eigenständig sitzen können. Ist das noch nicht der Fall, sind ausschließlich Mehrzweckhochstühle mit integrierter Sitzschale risikofrei. „Ein Kombihochstuhl oder Treppenhochstuhl sollte man aber keinesfalls zu zeitig verwenden, da dies zu Schäden am Rücken führen kann“, heißt es im Ratgeberbereich des verlinkten Vergleichsportals. Spezielle Babyhochstühle sind für den Nachwuchs im Alter von sechs bis 36 Monate geeignet. Für Kinderhochstühle gibt es keine Altersvorgabe.
Unser Einkauftipp: Der mitwachsende Kinder Hochstuhl von Sweety Fox - lässt sich sehr leicht verstellen, denn er verfügt über 5 Positionen für die verstellbare Rückenlehne, 3 Positionen für die Fußstütze und 7 verschiedenen Sitzhöhen: Auf diese Weise sitzt Ihr Kind bequem und kann sich ganz entspannt seinen Mahlzeiten widmen. Preis: ca. 140,00 Euro.
Wie in allen anderen Bereichen des Alltags auch, benötigen Kinder am Tisch klare Regeln, die konsequent eingehalten werden. Diese Regeln können Eltern beliebig aufstellen. Wichtig ist nur, dass sich jeder daran hält. Hier einige Beispiele, mit denen sich wichtige Grundsätze durchsetzen lassen:
- Hygiene: Vor dem Essen am Tisch sollte es selbstverständlich sein, dass die Hände gewaschen werden.
- Tischlein deck dich: Die meisten Kinder helfen gerne dabei den Tisch zu decken und lernen so spielerisch, wo einzelne Elemente platziert werden.
- Startschuss: Gegessen wird erst, wenn jeder seine Portion auf dem Teller hat.
- Schmatzen: Sollte ab dem Grundschulalter tabu sein.
- Aufräumen: Auch beim Aufräumen des Geschirrs sollten Kindern einbezogen werden.
- Hauptmahlzeiten: Sie sind wichtig, um den Nachwuchs mit den nötigen Nährstoffen zu versorgen. Snacks zwischendurch sind in Grenzen zu halten, um Kinder nicht zu Essensverweigerern heranzuziehen. Schließlich sind Süßigkeiten zwischendurch immer beliebter, als Gemüse. Ausnahmen müssen deshalb Ausnahmen bleiben.
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Kombinationen fördern
Während manche Kinder gerne Gemüse essen, greifen andere lieber zu Nudeln oder Reis mit Soße. Vermeiden lässt sich das nicht und mit Zwang wurde noch keiner zum Gemüseesser erzogen. Stattdessen wäre es sinnvoller Kombinationsmöglichkeiten zu präsentieren, die es erlauben mehrere Dinge zu mischen. Wird beispielsweise ein Gemüseeintopf serviert, ist die Gefahr groß, dass der Nachwuchs streikt. Werden zwei bis drei Gemüsesorten separat aufgetischt, besteht die Chance, dass die Kleinen zumindest eine Sorte testen. Gemischt mit Nudeln schmecken Erbsen, Brokkoli und Co. meist doppelt lecker.
Ist Essen anfassen ok?
Wenn Kinder mit dem Essen spielen, löst das bei Eltern regelmäßig Wutausbrüche hervor. Allerdings sollte hierbei eine klare Grenze gezogen werden: Wenn Babys und Kleinkinder die Hände benutzen, um Essen lediglich zu greifen und zu probieren, ist das kein Grund zum Schimpfen. Es ist völlig normal und natürlich, dass Nahrungsmittel zunächst mit den Händen erkundet und entdeckt werden. Sobald Kinder aber beginnen mit Nudeln, Fleisch und ähnlichem zu spielen oder es durch das Esszimmer zu werfen, ist ein Eingreifen unumgänglich.
Wann wird es Zeit für Besteck?
Diese Frage kann nicht pauschal beantwortet werden, da Kinder hier sehr unterschiedlich reifen. Sobald sie anfangen Besteck zu fordern, sollten Eltern ihnen die Chance geben es zu probieren. Das kann bereits mit knapp zwölf Monaten beginnen. Ein Babylöffel aus unbedenklichem Kunststoff ist für die Neulinge am Esstisch ein praktischer Helfer. Gegenüber dem Onlinemagazin der Apotheken-Umschau "Baby und Familie" erklärt Ernährungswissenschaftlerin Dagmar von Cramm: "Bis etwa zweieinhalb nutzen sie aber jede Chance, ins Essen oder nach Gegenständen auf dem Tisch zu greifen.“ Dabei sollten Eltern keinesfalls die Geduld verlieren und als Vorbild vorangehen. Kinder orientieren sich immer an Erwachsenen und möchten schon bald genauso essen wie sie. Diese natürliche Orientierung an den Älteren gilt es zu unterstützen.
Fingerfood als Abwechslung
In jungen Jahren essen Kinder am liebsten mit den Fingern. Damit sie nicht den Spaß am Üben mit herkömmlichem Besteck verlieren, sollte es an zwei Tagen wöchentlich erlaubt sein die Finger zu benutzen. Werden jede Woche ein paar gesunde Fingerfood-Gerichte in den Speiseplan integriert, fällt die Organisation leichter.
Tipps zum Speiseplan für Babys sowie zur gesunden Ernährung für Kinder haben wir ergänzend verlinkt.
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(Bilder Quelle: avitalchn, hoteleuropalubin, Ben_Kerckx (https://pixabay.com))
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