Noch immer hält sich das hartnäckige Gerücht, dass eine vegane Ernährungsweise während der Schwangerschaft negative gesundheitliche Folgen für das noch ungeborene Kind hat.
Doch wer einiges beachtet und alle wichtigen Nährstoffe zu sich führt, wie zum Beispiel das für die Schwangerschaft äußerst wichtige Vitamin Folsäure, kann laut Experten auch in den Schwangerschaftsmonaten auf tierische Produkte verzichten.
Umstrittene Ernährungsweise
Der jegliche Verzicht auf tierische Produkte ist für viele Frauen eine so konsequente Lebenseinstellung und Haltung, dass sie auch in der Schwangerschaft davon nicht abweichen möchten. Sie lehnen den Verzehr von Fleisch, Fisch, Milchprodukten, Eiern, Käse oder auch Honig kategorisch ab. Dieses Ernährungskonzept findet immer mehr Anhänger und entwickelte sich in den letzten Jahren zu einem wahren Trend. Gerade viele junge Frauen werden zu Veganerinnen, zum Teil aus Liebe zu den Tieren, aber auch um sich gesund und möglichst fettarm zu ernähren und auf ihre Figur zu achten.
Diese Einstellung ist mittlerweile innerhalb der Gesellschaft voll und ganz akzeptiert und wird zum Teil auch gelobt. Doch wie verhält es sich bei schwangeren Frauen? Hier gehen die Meinungen stark auseinander. Viele Menschen halten diese Ernährungsform für bedenklich, da sie der Ansicht sind, dass der Fötus über die Nabelschnur nicht alle wichtigen Nährstoffe erhält, doch Experten und Mediziner sind sich weitestgehend darüber einig, dass eine rein pflanzliche Ernährung in der Schwangerschaft durchaus möglich ist, sofern einiges dabei beachtet wird.
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Werdende Mütter sollten sich ausreichend informieren
Ernährungswissenschaftler betonen, dass ausschließlich informierte Frauen eine vegane Schwangerschaft durchführen sollten. Werdende Mütter müssen ganz genau wissen, welche Vitamine und weiteren Nährstoffe sie benötigen, damit sie selbst gesund bleiben und das Kind sich vollkommen normal im Mutterleib entwickeln kann. Schwangere benötigen vor allem das Vitamin B 12, das primär in tierischen Produkten wie Fisch und Fleisch enthalten ist. Zusätzlich sind Nährstoffe wie Eisen, Calcium, Jod, Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren und Folsäure für die Entwicklung des Embryos sehr entscheidend. Folgende Aspekte sind zu beachten:
- Schwangere haben einen erhöhten Kalorienbedarf: Eine schwangere Frau benötigt im direkten Vergleich eine höhere Fettzufuhr als eine nicht schwangere Frau.
- Höherer Bedarf an bestimmten Nährstoffen: Schwangere benötigen eine höhere Dosierung an bestimmten Nährstoffen, wie z. B. Folsäure, als Nicht-Schwangere.
- Fehlende Proteine ersetzen: Veganer nehmen generell weniger Proteine als Vegetarier oder Fleischesser zu sich. Dies sollte durch den Verzehr von Soja-Produkten ausgeglichen werden.
- Nahrungsergänzungsmittel: Schwangere sollten, unter Absprache mit dem behandelnden Mediziner, auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen, sofern ein Nährstoffmangel aufgrund der veganen Ernährungsweise besteht.
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Demnach muss eine schwangere Veganerin ganz genau wissen, welche Nährstoffe und vor allem in welcher Dosierung sie diese benötigt. Bei einer empfohlenen Tagesdosis von rund 1.000 mg Calcium sollten Veganer demzufolge auf besonders calciumhaltige Gemüsesorten wie Brokkoli, Fenchel oder Grünkohl zurückgreifen. Da diese Kenntnisse nicht bei jedem immer vollständig vorhanden sind, sollten betroffene Mütter sich bei kompetenten Ernährungsberatern diesbezüglich informieren sowie alles mit dem behandelnden Gynäkologen abklären.
Die Kenntnisse über bestimmte Lebensmittel und deren Nährwertangaben sowie eine durchdachte Planung sind das Entscheidende, um sich in der Schwangerschaft risikolos vegan zu ernähren. Die American Dietetic Association (ADA) fasst dies wie folgt zusammen: „Gut geplante vegane und andere Arten der vegetarischen Ernährungsweise sind für alle Phasen des Lebenszyklus geeignet, einschließlich Schwangerschaft, Stillzeit, früher und späterer Kindheit und Pubertät.“
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