Leider gehören auch Krankheiten zu einer Schwangerschaft!
Trotz aller damit verbundenen Mühen gehört eine Schwangerschaft zu den schönsten Erlebnissen im Leben einer Frau. Allerdings kann sie auch mit diversen Gefährdungen verbunden sein. Gerade in den Monaten vor einer Geburt sind viele Frauen besonders gefährdet durch Erkrankungen. Diese ziehen nicht nur die eigene Gesundheit in Mitleidenschaft, sondern können sich auch auf das Wohlbefinden des ungeborenen Kindes negativ auswirken.
Obwohl die meisten Schwangerschaften in der Bundesrepublik ohne Komplikationen verlaufen, ist es durchaus sinnvoll, sich mit möglichen Risiken auseinanderzusetzen und damit, wie sich diesen effektiv vorbeugen lässt. Frauen, die auf ihre eigene Gesundheit achten, leisten auch einen Beitrag dazu, dass das Neugeborene gesund und wohlbehalten auf die Welt kommt. Eine Aufzählung und Beschreibung möglicher Erkrankungen während der Schwangerschaft werden im Folgenden aufgelistet:
1 . Diabetes – erhöhter Blutzuckerspiegel während der Schwangerschaft
Zu den häufigsten Begleiterkrankungen einer Schwangerschaft gehört Diabetes. Man spricht in diesem Fall auch von Gestionsdiabetes. Ursache dafür ist ein erhöhter Blutzuckerspiegel, der entweder von Schwangerschaftshormonen oder auch durch eine fehlerhafte Ernährung verursacht werden kann. Während die Erkrankung bei den meisten Frauen nach dem Ende der Schwangerschaft verschwindet, kann sie während ihres Auftretens bei der Mutter zu einem erhöhten Risiko von Infektionen, einer möglichen Frühgeburt oder auch zu Bluthochdruck führen. Auch das Kind kann durch Gestionsdiabetes beeinträchtigt werden. Vergrößerungen von Schädel und Knochen können die Folge sein. Außerdem sind betroffene Kinder im späteren Leben stärker gefährdet, selbst an Diabetes zu erkranken.
Aus diesen Gründen ist eine Früherkennung einer Gestionsdiabetes besonders wichtig. Zudem sollten sich Frauen zur Vorbeugung einer Zuckerkrankheit während der Schwangerschaft bewusst gesund und ausgewogen ernähren.
2. Bakterielle Vaginose – Gefahr einer Blutvergiftung
Bei einer bakteriellen Vaginose kommt die Vaginalflora aus dem Gleichgewicht. Das hat zur Folge, dass sich unerwünschte Bakterien dort ansiedeln. Vor allem bei schwangeren Frauen besteht in einem solchen Fall die Gefahr ernsthafter Komplikationen wie eine Blutvergiftung bei dem Baby oder auch eine Frühgeburt.
Frauen, die Symptome wie einen dünnflüssigen Ausfluss mit einem unangenehmen Geruch bei sich feststellen, sollten umgehend einen Arzt aufsuchen. Allerdings macht sich eine bakterielle Vaginose nicht in jedem Fall deutlich bemerkbar. Informationen über die Krankheit sowie über Symptome finden sich auf mami.erdbeerlounge.de.
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3. Thrombose – verlangsamter Blutfluss als Risikofaktor in der Schwangerschaft
Das Risiko, an einer Thrombose zu erkranken, ist während einer Schwangerschaft besonders groß. Dafür verantwortlich sind der in dieser Zeit verlangsamte Blutfluss und ein veränderter Druck in den Venen. Meist ist die untere Körperhälfte von Thrombosen betroffen. Dies gilt vor allem für Beckenvenen und tiefe Beinvenen. Schwillt ein Bein an und nimmt es eine bläuliche Farbe an, ist laut gesundheits-fakten.de ein sofortiger Gang zum Arzt notwendig, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden. Vorbeugen lassen sich Thrombosen vor allem durch das Tragen von Thrombosestrümpfen. Besonders Frauen, die schon einmal während einer Schwangerschaft betroffen waren, sollten darauf nicht verzichten.
4. Rückenschmerzen – häufiger Begleiter während der Schwangerschaft
Rückenschmerzen in der Schwangerschaft können verschiedene Gründe haben. Treten sie im ersten Drittel der Schwangerschaft auf, können sie zum Beispiel ein Hinweis auf eine schnell wachsende Gebärmutter sein. Auch eine abgeknickte Gebärmutter oder ein Schwangerschaftsabbruch kann der Grund für die Beschwerden sein. Kommen Rückenschmerzen erst im weiteren Verlauf der Schwangerschaft, sind sie möglicherweise darin begründet, dass der Kopf des Kindes auf Nervenenden drückt oder Nierenerkrankungen vorliegen. In jedem Fall gilt auch hier: Die Ursache für die Schmerzen sollte in jedem Fall abgeklärt werden. Manchmal sind Rückenschmerzen während einer Schwangerschaft auch eine vollkommen harmlose Begleiterscheinungen. Das lässt sich aber erst durch einen Gang zum Facharzt herausfinden.
5. Allergien – mitunter kann einer Verstärkung auftreten
Ob sich eine bestehende Allergie während einer Schwangerschaft verstärkt, ist schwer vorherzusagen. Grundsätzlich sollten schwangere Frauen so gut wie möglich Allergene meiden. Zusätzlich kann die Einnahme von Medikamenten hilfreich sein, um auftretende Beschwerden zu lindern. Dabei ist allerdings eine ausführende Beratung durch den behandelnden Arzt hilfreich, um abzuklären, welche Medikamente bedenkenlos während der Schwangerschaft eingenommen werden können.
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6. Blaseninfektionen – erweiterte Harnorgane sorgen für ein erhöhtes Risiko
In der Zeit vor einer Geburt kommt es zu einer Erweiterung der Harnorgane und – aufgrund des Schwangerschaftsbauchs und des dadurch erhöhten Gewichts – zu einer Absenkung der Blase. Die Folge ist eine erhöhte Anfälligkeit für Blaseninfektionen. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist zentral bei der Vorbeugung dieser unangenehmen Erkrankung. Bemerken Frauen typische Symptome wie ein Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen, sollten sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Unter Umständen ist zur Behandlung auch die Verabreichung von Antibiotika angesagt – nachdem abgeklärt wurde, ob diese notwendig und gut verträglich sind.
7. Depressionen
Nicht jede Frau erlebt eine Schwangerschaft als rundum glückliche Zeit. Gerade in dieser Phase treten häufig Stimmungsschwankungen auf, die sich sogar zu einer Depression, die behandelt werden sollte, ausweiten kann. Anzeichen dafür sind zum Beispiel:
- Eine starke Gleichgültigkeit und Lustlosigkeit.
- Appetitlosigkeit.
- Schlafstörungen und Konzentrationsschwierigkeiten.
- Häufige negative Gedanken und Grübeln
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Helfen können ein verständnisvolles Umfeld und die Unterstützung durch den Partner, Freunde und die Familie. Nicht immer aber ist dies genug. Manchmal ist auch eine psychotherapeutische Behandlung notwendig, um aus dem Stimmungstief wieder herauszufinden und ein selbst schädigendes Verhalten zu vermeiden. Bei der Einnahme von Psychopharmaka ist allerdings bei schwangeren Frauen Vorsicht geboten. Diese sind potenziell schädlich für das Kind. Deshalb sollten Betroffene auch keinesfalls selbstständig zu Heilmitteln wie z.B. Johanniskraut greifen. Zudem wird berichtet, dass Schwangerschaftsdepressionen oft unerkannt bleiben – auch diesbezüglich sollten Betroffene lieber zu früh als zu spät zum Arzt gehen.
Fazit
In der Schwangerschaft sollten Frauen besonders auf ihre Gesundheit achten. Schließlich steht dabei auch das Wohlbefinden des Neugeborenen auf dem Spiel. Durch den Verzicht auf Substanzen wie Alkohol und Nikotin, lässt sich das Risiko von Komplikationen schon deutlich senken. Ganz wichtig ist eine ausgewogene und gesunde Ernährung Darüber hinaus ist es gut, den eigenen Körper genau zu beobachten und bei Warnhinweisen umgehend einen Arzt aufzusuchen. Vor allem Frauen, die von Vorerkrankungen wie Allergien betroffen sind, sollten in einer Schwangerschaft besondere Vorsicht walten lassen.
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