Ratschläge zur Sprachentwicklung
Mit zwölf Monaten versucht ein Kind die ersten Worte zu artikulieren - in dieser Zeit fangen auch die Sorgen und Ängste der Eltern an: Entwickelt sich die Sprache meines Kindes normal? Wie kann ich es in seiner Sprachentwicklung fördern? Wie kann ich Sprechprobleme vermeiden?
Zusammen mit der Sprachheilpädagogin Christine Merkel hat die Wunschfee einige nützliche Tipps zusammengestellt.
Sprache beim Baby fördern
Ein Kind lernt nicht bewusst, sondern indirekt. Deswegen sind Kommunikation und Interaktion das A und O der Sprachförderung bei Kleinkindern. Kinder lernen am besten, wenn Interaktionen sprachlich begleitet werden: "Da rollt der Ball", "Stell den Teller auf den Tisch"... Das Kind lernt die Zusammenhänge zwischen dem Gesprochenen und dem Gesehenen miteinander zu verknüpfen - bald wird es versuchen selbst Zusammenhänge sprachlich zu artikulieren.
Kinder lernen von ihren Eltern und Geschwister. Deswegen sollte sich die Familie zum Essen zusammen an den Tisch setzen und auf Ablenkung - Zeitung oder Fernseher - während dieser gemeinsamen Zeit verzichten um sich miteinander zu unterhalten. Statt die Kinder mit Computer oder Fernseher ruhig zu stellen, sollte man sich die Zeit für Spiele nehmen, denn bei dieser Art von Interaktion lernen die Kinder am schnellsten.
Spielend lernen
Durch Lieder und Fingerspiele, die den Alltag der Kinder begleiten, lernen sie spielerisch sprachliche Abfolgen. Auch Bilderbücher sind für die Sprachentwicklung ein nützlicher Begleiter: Anfangs werden dort nur einzelne Gegenstände gezeigt und benannt, dann steigern sie sich in ihrer Komplexität bis sie am Ende eine komplette Geschichte erzählen.
Unser Buchtipp: Wörter (Erstes Lernen) - "Wörter" begleitet Kleinkinder beim Spracherwerb, animiert zum Ansehen der Bilder und Nachsprechen der Wörter und erweitert so spielerisch ihren Wortschatz. Rund 250 Begriffe aus der kindlichen Erfahrungswelt werden auf bunten Fotografien dargestellt. So können die Kinder Objekte aus ihrem Alltag leicht wieder erkennen und lernen, sie zu benennen. Preis: 7,95 Euro (D).
Weg von der Babysprache
Auch wenn man sich anfangs über jedes "Hamham", "Wauwau" und "Dada" freut, sollte die Babysprache im Umgang mit Kindern ab drei Jahren tabu sein. Fördern können das die Eltern am besten, indem sie zwar auf das Gebrabbelte eingehen, es aber gleichzeitig mit der richtigen Bezeichnung wiederholen:
Zeigt das Kind auf einen Hund und sagt "Wauwau" kann dann die Mutter zum Beispiel antworten: "Ja, da ist ein Hund." Das Kind wird so nicht unter Duck gesetzt, es wird nach und nach die Babywörter aus seinem Wortschatz streichen.
Sprechprobleme beim Baby
Kleinkinder wollen oft viel schneller etwas ausdrücken, als es ihr Artikulationsvermögen zulässt. Das kann sich dann anhören wie Stottern. Sorgen braucht man sich allerdings nicht zu machen, solange das sogenannte Entwicklungsstottern nach spätestens einem dreiviertel Jahr wieder verschwindet.
Man sollte sich in der Anfangszeit des Sprechenlernens viel Zeit nehmen, dem Kind zu zu hören und es ausreden zu lassen. Wird ein Kind immer übergangen, kann es ein Sprachproblem entwickeln. Erkennt man bei seinem Kind ein dauerhaftes Stottern, sollte man einen Kinderarzt oder Psychologen aufsuchen. Die Ursache des Stotterns liegt entweder in den Genen oder hat einen psychologischen Hintergrund.
Wenn ein Kleinkind Probleme bei der Aussprache von Zischlauten hat, ist das noch lange kein Grund zur Beunruhigung: In der Sprachentwicklung kommen diese Laute als letztes dran. Ab einem Alter von fünf Jahren sollte ein Kind alle Laute rein sprechen können.
Unser Buchtipp: Late Talker: Späte Sprecher - Der vorliegende Ratgeber ist ein wichtiger Leitfaden für alle Eltern von Late-Talker-Kindern und liefert ebenso hilfreiche Informationen für Sprachtherapeuten, Ärzte und Erzieher. Einen Schwerpunkt dieses Ratgebers bilden zehn konkrete und mit Bildern illustrierte Tipps zur Umsetzung sprachförderlichen Verhaltens im Alltag. Preis: 9,49 Euro (D).
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Wie entwickelt sich die Babysprache? >>>
Sprachentwicklung beim Kind fördern >>>
(Quelle Bild: Istockphoto)
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