Dass eine gesunde Ernährung Einfluss auf die eigene Gesundheit haben kann, ist hinlänglich bekannt. Ebenso ist es keine neue Erkenntnis, dass die Ernährung während einer Schwangerschaft sich auf die Gesundheit des Ungeborenen auswirken kann. Nun zeigte eine Studie der Universitätsklinik für Viszerale Chirurgie und Medizin aus Bern, dass speziell die Darmflora von Schwangeren das Immunsystem des Kindes maßgeblich beeinflussen kann.
Zwar beziehen sich die Studienergebnisse auf Untersuchungen an Mäusen, doch die Wissenschaftler gehen davon aus, dass sie auch auf den Menschen übertragbar sind. Wie lässt sich überprüfen, ob im Darm die guten gegenüber den schlechten Darmbakterien überwiegen? Und wie können Schwangere ihre Darmflora verbessern? Wir haben die wichtigsten Fakten zusammengefasst.
Gesunde Bakterien für ein gesundes Immunsystem
Bis vor kurzem war die Wissenschaft davon überzeugt, dass Babys im Mutterleib weitgehend steril aufwachsen und die Besiedlung mit Mikroben erst nach der Geburt einsetzt. Inzwischen weiß man jedoch, dass das Fruchtwasser permanent über das Blut der Mutter mit Bakterien geflutet wird. Dementsprechend werden Kinder bereits im Mutterleib mikrobiellen Einflüssen ausgesetzt. Das ist jedoch keineswegs gefährlich, sondern trägt dazu bei, dass das Immunsystem des Babys nach der Geburt ausreichend gut gegen Bakterien gewappnet ist.
Untersuchungen weisen darauf hin, dass Babys von Müttern mit einer gesunden Darmflora ein deutlich stärkeres Immunsystem besitzen als Kinder von Müttern mit einer schlechten Darmflora. Zudem ist erwiesen, dass insbesondere die Einnahme von Antibiotika während der Schwangerschaft beim Nachwuchs zu einem schlechteren Immunsystem führen kann, in schweren Fällen sogar zu chronischen Darmerkrankungen. Dies hängt unter anderem auch mit den schädlichen Auswirkungen einer dauerhaften Antibiotika-Einnahme auf die Darmflora zusammen. Diese bekämpfen nämlich nicht nur die schädlichen Bakterien im Darm, sondern ebenso auch die guten Bakterien, die sich positiv aufs Immunsystem auswirken.
Intakte Darmflora fördern
Werdende Mütter, die sichergehen möchten, dass mit ihrer Darmflora alles in Ordnung ist, sollten eine Stuhlprobe untersuchen lassen. Bei entsprechenden Standarduntersuchungen beim Arzt werden allerdings nur 15 Prozent aller Darmbakterien erfasst. Genauere Ergebnisse bieten meist Biotech-Unternehmen wie Biomes, die mittels biotechnologischen Verfahren nahezu 100 Prozent aller Darmbakterien erfassen können. So erhält man umfassende Informationen über den Zustand der eigenen Darmflora. Ergibt die Analyse, dass die Anzahl der guten Darmbakterien zu gering ist, bieten entsprechende Unternehmen auch Tipps für eine darmfreundliche Ernährung. Allerdings müssen Patientinnen die Kosten einer solchen Untersuchung selbst tragen.
In jedem Fall sollten werdende Mütter gut auf ihre Ernährung achten. Wissenschaftler empfehlen eine ballaststoffreiche Ernährung, um die Vermehrung der guten Darmbakterien anzuregen. Empfehlenswert sind beispielsweise Haferflocken, Spargel, Roggenprodukte, Knoblauch oder blattreiches Gemüse. Doch Vorsicht: Wer zu viel der ballaststoffreichen Lebensmittel isst, muss mit Blähungen rechnen. Aus diesem Grund sollte die Ernährung aus einem möglichst ausgewogenen Mix aus Ballast- und Nährstoffen bestehen. So schafft man optimale Voraussetzungen für ein gesundes Immunsystem des Kindes.
Lesen Sie weiter:
Hausmittel für das Baby - Blähungen, Durchfall, Wunder Po >>>
Eine gesunde Darmflora schützt das Baby vor Allergien >>>
(Bildrechte: 1- Flickr January 2013 Mohd Fazlin Mohd Effendy Ooi CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten, 2 - Adobe Stock)
Kommentare