Ein positiver Test, der alles verändert: Eine Schwangerschaft ist für werdende Eltern eine aufregende Zeit.
Doch neben der großen Freude über den baldigen Nachwuchs mischt sich nicht selten auch ein wenig Unsicherheit in die Gefühlswelt der Eltern. Denn besonders in der ersten Schwangerschaft ist die Angst groß, etwas falsch zu machen.
Hilfe und Rat suchen viele Schwangere im Netz – und stoßen dabei auf zahlreiche Gerüchte rund um die Schwangerschaft, die oft nur noch mehr verunsichern. Wir räumen mit den klassischen Schwangerschaftsmythen auf und hoffen, Ihnen so eine entspanntere Kugelzeit zu verschaffen.
Mythos 1: Schwangere sollten keinen Geschlechtsverkehr haben
Viele Schwangere fürchten sich davor, ihrem Embryo durch Geschlechtsverkehr zu schaden und werden durch den Mythos, Sex in der Schwangerschaft sei riskant, in ihren Ängsten bestärkt. Fakt ist jedoch, dass es keine wissenschaftlichen Belege dafür gibt, dass durch den Geschlechtsakt vorzeitige Wehen oder gar Frühgeburten ausgelöst werden können.
Ein wenig Vorsicht ist jedoch bei der Hygiene vor und nach dem Sex geboten. So sind Schwangere aufgrund des veränderten Hormonhaushaltes anfälliger für Infektionen und sollten dementsprechend nach dem Sex auf Toilette gehen, um Keime direkt wieder auszuspülen. Andernfalls könnten unter anderem Pilz- oder Blaseninfektionen die Folge sein.
Beide Infektionen sind zwar für den Fötus bei einer schnellen Behandlung ungefährlich. Doch wird beispielsweise die Blasenentzündung verschleppt, können die Bakterien Richtung Muttermund wandern und im schlimmsten Fall zu einer Früh- oder Fehlgeburt führen. Entsprechend sollten Schwangere hier Vorsicht walten lassen und sich rechtzeitig über Behandlungsmöglichkeiten und vorbeugende Maßnahmen informieren, um im Falle einer Blasenentzündung richtig reagieren zu können.
Mythos 2: Schwangere sollten keinen Sport treiben
Felsenfest hält sich auch das Gerücht, dass Sport in der Schwangerschaft gefährlich sei. Und tatsächlich hat dieser Mythos einen gewissen Wahrheitsgehalt: Zwar befürworten Wissenschaftler leichte sportliche Aktivitäten bei Schwangeren, sofern keine Risikoschwangerschaft vorliegt.
Sportarten mit hohem Sturzrisiko wie etwa Ski fahren oder Reiten sowie die meisten Ballsportarten sollte man jedoch besser vermeiden. Gegen eine entspannte Joggingrunde, Schwimmen oder etwas Yoga ist allerdings nichts einzuwenden.
Mythos 3: Ein Kaiserschnitt schützt vor Beckenbodenproblemen
In den letzten Jahrzehnten ist der Wunsch nach einer Kaiserschnittgeburt bei deutschen Frauen stets gestiegen. Unter anderem erhoffen sie sich, dass der Beckenboden durch die Kaiserschnitt-OP geschützt ist. Denn nach einer vaginalen Geburt haben manche Frauen mit einer Schwächung der Beckenbodenmuskulatur zu kämpfen, die Blasenschwäche verursachen kann. Nichtsdestotrotz schützt ein Kaiserschnitt nicht vor Problemen mit dem Beckenboden – die Beschwerden treten nur seltener auf. Des Weiteren sollte der Eingriff nicht unterschätzt werden, schließlich handelt es sich bei einem Kaiserschnitt um eine Bauchoperation, die ebenfalls mit Risiken einhergeht und Folgen für weitere Schwangerschaften haben kann.
Mythos 4: Das Geschlecht des Kindes ist an der Form des Bauches erkennbar
Ob im Supermarkt an der Kasse, im Wartezimmer beim Frauenarzt oder beim Besuch von Verwandten: Überall wird Schwangeren prognostiziert, welches Geschlecht das Kind haben wird. Sind die Augen glasig oder die Haut schlecht, wird es ein Mädchen; ist der Bauch spitz geformt und die rechte Brust größer als die linke, wird es ein Junge. Fakt ist jedoch: Es gibt keinerlei wissenschaftliche Grundlage für derartige Vorhersagen. Vermutlich stammen diese aus Zeiten, in denen es noch keinen Ultraschall gab.
Mythos 5: Ein behaartes Kind verursacht Sodbrennen
Zu den gängigsten Schwangerschaftsbeschwerden gehört das Sodbrennen. Angeblich soll es auf die kitzelnden Haaren des Babykopfes zurückzuführen sein – dabei handelt es sich jedoch um einen klassischen Mythos. Denn in erster Linie ist die Hormonumstellung Schuld am Sodbrennen. Zudem drückt die Gebärmutter mit der Zeit auf den Magen, wodurch die Magensäure leichter nach oben steigen kann. Mit der Haarpracht des ungeborenen Kindes haben diese Beschwerden jedoch sicher nichts zu tun.
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(Bildrechte: Flickr Untitled Vanessa Porter CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten)
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