Was kostet ein Kind?
Kündigt sich Nachwuchs an, stellt sich vielen jungen Paaren bald die Frage: Können wir uns ein Baby überhaupt leisten?
Denn schnell ist klar: Die werdenden Eltern müssen nicht nur mit dem wachsendem Bauchumfang der schwangeren Frau rechnen.
Die Geburt eines Kindes ist für frischgebackene Familien oft auch eine finanzielle Belastungsprobe und muss entsprechend kalkuliert werden: Reicht der Platz in der Wohnung? Ist das Auto groß genug? Was kosten Wickeltisch, Wiege und Wagen?
Nicht zu vergessen, dass auch die Dinge des täglichen Lebens, wie Kinderkleidung und das Spielzeug, Nahrung und Energiekosten kräftig zu Buche schlagen. Dazu kommt, dass häufig einer der Partner über kurz oder lang beruflich zurückstecken muss und damit ein Einkommen geringer oder sogar ganz ausfällt.
Ein Kind entspricht einem kleinen Reihenhaus
Das Statistische Bundesamt legt die Zahlen (ermittelt für 2017) auf den Tisch: Vom Tag der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr kostet ein Kind die Eltern ungefähr 130.000 EUR, das entspricht monatlich rund 585 Euro. Das Statistische Bundesamt kommt allein für die Jahre bis zum Schuleintritt auf eine Jahressumme von etwa 6.200 Euro.
Um ein Kind groß zu ziehen, müssen Eltern also einen hohen Preis zahlen. Dabei berücksichtigt die Statistik nur die wichtigsten Posten, Ausgaben für einmalige Anschaffungen, Betreuung, Versicherung, Ausbildung und andere Extras fehlen.
Die ZDF-Doku "Was kostet ein Kind?" ermittelt im Jahr 2013: Inzwischen sind die Kosten für Kind bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres auf durchschnittlich 144.000 EUR gestiegen.
Ca. 28% gehen alleine für die anteiligen Kosten für Wohnen (Miete, Energie, Wasser, ...) drauf. Mit ca. 22% stehen die Kosten für Ernährung zu Buche. 13% werden für Freizeit und Sport und nur ca. 8% werden für Kleidung, einschließlich der Windeln ausgegeben.
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"Vater Staat" gibt viel dazu
Andererseits werden Familien in Deutschland mit jährlich über 200 Mrd. EUR unterstützt. Das sind pro Kind bis zum 18. Lebensjahr beachtliche 245.000 EUR, um Familien zu unterstützen und zu gewährleisten, dass Bildung und Gesundheitswesen für die Kids quasi nicht von den Eltern gezahlt werden müssen.
Die Regelungen für mögliche Zuschüsse oder Erleichterungen sind unübersichtlich. Kindergeld, Elterngeld, beitragsfreie Mitversicherung von Kindern in der gesetzlichen Krankenversicherung, Anrechnung von Erziehungszeiten in der gesetzlichen Rentenversicherung oder die Förderung der Kindertagesbetreuung sollten allgemein bekannt sein. Weitere und seltener genutzte Zuschüsse erfragen Sie am besten beim Amt für Jugend und Soziales.
Die Entscheidung, ein Kind zu wollen oder nicht, sollte letztlich aber nicht vom Geldbeutel abhängen, denn wer Kinder hat, weiß aus Erfahrung: Sie sind einfach unbezahlbar!
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(Quelle Bild: Istockphoto)
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