Mehr Elterngeld - Rechtzeitig planen
Fast 1000 Euro - diese Summe zahlt Vater Staat im Durchschnitt, doch viele Mütter und Väter hätten mehr bekommen können.
Optimierungspotential besteht beim Nettoverdienst, denn zur Berechnung wird der durchschnittliche Nettoverdienst der 12 Monate vor der Geburt des Babys betrachtet.
Wechsel der Steuerklasse lohnt sich
Vielleicht lohnt sich schon ein vorübergehender Wechsel der Steuerklasse. Wer von Steuerklasse V in die III wechselt, erhöht sein Netto und damit das spätere Elterngeld, am stärksten. Dagegen steigen natürlich die Abzüge beim Partner, und die zuviel gezahlte Lohnsteuer bekommt er erst im Folgejahr über die Steuererklärung zurück.
Wie sich der Wechsel auswirkt, kann jeder unter http://www.abgabenrechner.de/ zuvor ermitteln. Die neuen Steuerklassen können Ehepartner jederzeit vor und während der Schwangerschaft beantragen.
Freibeträge beantragen
Eine weitere Möglichkeit sind die Freibeträge. Arbeitnehmer, die z.B. wegen hoher Werbungskosten Geld vom Finanzamt zurückerhalte, können einen Freibetrag beantragen. An Stelle späterer Rückerstattungen, erhalten sie bereits dann ein höheres Netto. Die Ausgaben für den Vollzeit- oder Teilzeitjob bringen dabei am meisten:
Entfernungspauschale, Arbeitsmittel, Ausgaben für Arbeitszimmer und Fortbildung, die doppelte Haushaltsführung und Aufwendungen für Dienstreisen. Ebenfalls vorab anrechenbar sind Kinderbetreuungskosten, Unterhaltszahlungen, Spenden oder die Haushaltshilfe im Minijob.
Unser Buchtipp: Finanzplaner junge Familien: Steuern, Recht, Finanzen für die schönste Zeit des Lebens - Babypause, Teilzeitarbeit, Eltern- und Kindergeld – das erste Kind stellt Ihr Leben ganz schön auf den Kopf: Auf Sie wartet ein außergewöhnlicher Alltag nicht zuletzt mit zusätzlichen finanziellen Herausforderungen. Dieser Ratgeber macht fit für die neue Situation: Er zeigt, mit welchen Ausgaben Sie rechnen müssen und welche staatlichen Leistungen Ihnen zustehen. Preis: 16,90 Euro (D).
Variables Gehalt berücksichtigen
Das ist noch nicht alles. Einige Arbeitnehmer erhalten variable Gehaltsbestandteile. Solche regelmäßigen Zahlungen (z.B. jedes Quartal) sind bei der Berechnung des Elterngeldes zu berücksichtigen entschied der Bundesgerichtshof (Az. B 10 EG 3/09). Ein zusätzlicher Minijob vor der Geburt kann ebenfalls das Elterngeld steigen lassen. Einmalzahlungen, wie Weihnachtsgeld, Prämien oder Anfindungen wirken sich dagegen nicht aus. Zuschläge für eventuelle Nachtarbeit oder Trinkgelder werden ebenfalls nicht beachtet.
Zudem können Sie natürlich die Auszahldauer voll ausnutzen für die ersten 12 Lebensmonate des Kindes. Alleinerziehende erhalten sogar 14 Monate. Paare ebenso, wenn Mutter und Vater eine Auszeit nehmen.
ElterngeldPlus
Das ElterngeldPlus stärkt die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und erkennt insbesondere die Pläne derjenigen an, die schon während des Elterngeldbezugs wieder in Teilzeit arbeiten wollen. Mütter und Väter haben damit die Möglichkeit, länger als bisher Elterngeld in Anspruch zu nehmen. Sie bekommen doppelt so lange Elterngeld (in maximal halber Höhe) und können so ihr Elterngeldbudget besser ausschöpfen. Aus einem bisherigen Elterngeldmonat werden zwei ElterngeldPlus-Monate.
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(Quelle Bild: istockphoto)
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