Ursachen: Katzenkot, rohes Fleisch und ungewaschenes Gemüse
Die Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit, die durch den Erreger "Toxoplasma gondii" (ein winziges, einzelliges Sporentierchen) von der Mutter auf das ungeborene Kind übertragen werden kann.
Eine Infektion erfolgt hauptsächlich durch Katzenkontakt (Katzenkot) oder durch den Genuss von rohem Fleisch (Mett oder Tartar, Schinken, Salami) oder nicht durchgebratenem Fleisch sowie ungewaschenem Obst, Gemüse und Salat.
Hauskatzen sind jedoch seltener Träger des Toxoplasmose-Erregers als frei jagende Katzen. Hauskatzen, die mit Fertignahrung gefüttert werden (ergo nicht mit Rohfleisch) ist es zudem sehr unwahrscheinlich, dass sie den Erreger in sich tragen.
Das Heimtückische an der Toxoplasmose ist, dass man die Infektion mit diesem Erreger ohne Laboranalyse nicht erkennt. Experten schätzen, dass etwa die Hälfte aller Deutschen bereits eine Infektion mit Toxoplasmose durchgemacht haben. In den meisten Fällen verlief die Krankheit unbemerkt mit grippeähnlichen Symptomen: mäßiges Fieber, leichte Lymphknotenschwellungen, Müdigkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen, evtl. Durchfall.
Schutz vor Toxoplasmose
Als Verhaltensregeln zum Schutz vor einer Infektion sollte der Kontakt zu Katzen und Katzenkot vermieden werden. Besonders nach der Gartenarbeit gilt es die Hände gründlich zu waschen oder/und bereits während der Arbeit Gummihandschuhe zu tragen. Zudem sollte Obst und Gemüse nur nach gründlichen Waschen gegessen und kein rohes Fleisch eingenommen werden.
In Deutschland haben ca. 45-50% der Frauen im gebärfähigen Alter diese Erkrankung unbemerkt durchgemacht und sind daher geschützt. Bei einer Erstinfektion in der Schwangerschaft können schwere Missbildungen mit Gehirnschäden und Erblindung beim Ungeborenen entstehen.
Durch eine Blutentnahme zu Beginn der Schwangerschaft können wir frühzeitig feststellen, ob bereits Antikörper (Abwehrstoffe) gegen Toxoplasmose gebildet wurden. Bei fehlender Immunabwehr sollten weitere Kontrolluntersuchungen folgen. Diese Leistung ist nicht Bestandteil der routinemäßigen Mutterschaftsvorsorge, so dass Sie die Kosten hierfür selbst tragen müssen.
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(Quelle Bild/Text: istockphoto/Brosi)
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