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Wenn sie nicht mehr auf die Geburt warten wollen

Der geplante Entbindungstermin rückt näher oder ist schon ein paar Tage vorbei, doch Ihr Kleines macht noch keine Anstalten die schützende Höhle in Mamis Bauch zu verlassen.

Vielleicht wollen Sie ganz leicht nachhelfen? Doch welche Methoden sind ungefährlich die werdende Mutter und das Baby? 

Gefährlich - der Wehencocktail

Schwangere sollten nicht nur ihren Stichtag abwarten, sondern auch nichts unternehmen, ohne ihre Hebamme oder ihren Gynäkologen vorher um Rat zu fragen. Denn manche Methoden bergen die Gefahr für Komplikationen oder unerwartet heftigen Reaktionen. So zum Beispiel Mixturen mit Rizinusöl, sogenannte Wehencocktails. Rizinusöl hat eine abführende Wirkung, was zum Teil heftige Wehen auslösen kann. Weil man nicht vorhersehen kann, wie das Ungeborene auf den plötzlichen Stress der Wehen reagiert, rät auch Hebamme Birgit Laue von einer Einnahme ohne kompetente Geburtsbegleitung ab.

Außerdem gibt sie einen weiteren Grund an, der gegen einen selbstgemachten Wehencocktail spricht: „Fast alle Rezepte enthalten Hochprozentiges wie Wodka, Schnaps, Gin oder Whisky. Abgesehen davon, dass der Abbau des Alkohols sowohl die mütterliche als auch die kindliche Leber belastet, erweitert er auch die Blutgefäße, was negative Auswirkungen auf die Sauerstoffversorgung haben kann.“

Sanfte Lockmittel

Es gibt aber auch sanfte Babylockmittel, gegen die ab dem Entbindungstermin nichts spricht (eine komplikationslose Schwangerschaft vorausgesetzt):

Ein warmes Bad

Ein warmes (nicht zu heißes) Bad hilft nicht nur dabei, echte Geburtswehen zu erkennen (unechte Wehen werden weniger oder verschwinden durch die Wärme ganz). Manchmal regt es auch den Körper zum Startschuss für die Entbindung an. Das warme Wasser kann sich aber auch negativ auf den Kreislauf auswirken, deshalb sollten Sie nur in die Wanne steigen, wenn Sie nicht alleine zu Hause sind und die Badezimmertür nicht zuschließen.

Bringen Sie den Bauch in Bewegung

Um die Dinge in Bewegung zu bringen, hilft es, den Kugelbauch in Bewegung zu bringen. Gymnastik-Übungen wie Beckenkreisen und Bauchtanz können Ihrem Baby in eine bessere Position verhelfen. Versuchen Sie es außerdem zum Beispiel mit Spazierengehen oder Treppensteigen. Die Bewegung kann Wehen in Gang bringen oder noch zu schwache Kontraktionen verstärken. Einen Spaziergang sollten Sie aber lieber nicht alleine wagen, falls es unterwegs plötzlich losgeht. Außerdem gilt für jede Art von Aktivität: lieber nur in Maßen. Es nützt nichts, wenn Sie zu Beginn der Geburt schon völlig erschöpft vom stundenlangen Power-Walken sind. Sparen Sie sich lieber die Energie, Sie werden noch mehr als genug davon brauchen!

Geschlechtsverkehr

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Die wohl angenehmste Art der natürlichen Geburtseinleitung: Geschlechtsverkehr. Damit könnten Sie die Schwangerschaft genauso beenden, wie sie begonnen hat. Denn auch wenn der Matratzensport zum Ende der Schwangerschaft gar nicht mehr so einfach zu praktizieren ist, kann er auf unterschiedliche Weise einen Geburtsbeginn verursachen. Durch die Ausschüttung des Hormons Oxytocin und die Kontraktionen bei einem Orgasmus können Wehen angeregt werden. Außerdem enthält die Samenflüssigkeit des Mannes Prostaglandine. Wegen der wehenanregenden Wirkung kommt dieses Hormon auch bei der künstlichen Einleitung im Krankenhaus zum Einsatz.

Stimulation der Brustwarzen

Noch eine Art, die der werdende Papa übernehmen kann (oder aber Sie selbst): die Brustwarzenmassage. Wie beim Geschlechtsverkehr schüttet der Körper der Schwangeren dabei das Hormon Oxytocin aus, was Ihr Baby „rauslocken“ kann, falls es bereits in den Startlöchern zur Geburt steht. Eine Minute lang werden dabei die Brustwarzen massiert, dann folgt eine Pause von zwei bis drei Minuten, dann wird wieder eine Minute massiert und so weiter. Wenn Sie es schaffen, diese Methode für eine halbe Stunde durchzuhalten (auf Dauer sehr anstrengend) und innerhalb dieser Zeit Wehen ausgelöst werden, dann ist die Gebärmutter bereit für die Geburt.

Massage des Bauches

Während der Bauchmassage können Sie eine ruhige Kugel schieben, sich entspannt zurücklehnen und Ihren Partner arbeiten lassen. Erst wird der Bauch mit warmen Wasser befeuchtet, bevor er mit einer Mischung aus Mandelöl und verschiedenen ätherischen Zusätzen (zum Beispiel Nelke, Eisenkraut, Zimt, Ingwer) sanft eingerieben wird. Innerhalb von zwei Tagen kann dieses schöne Babylockmittel zum Erfolg führen, und wenn nicht, sind die Streicheleinheiten wenigstens ein schöner Zeitvertreib während Sie auf den Geburtsbeginn warten. Auch einem Gang in die Sauna mit Massage des Bauches soll angeblich dem Baby zeigen, dass es jetzt Zeit wird.

Pflanzliche Mittel

Verschiedene Gewürze und Düfte, wie zum Beispiel Zimt und Kampfer, können sich positiv auf die Wehentätigkeit auswirken. Um sich dies zu Nutze zu machen, kann man sich aus einem Liter Wasser, einer Zimtstange, zehn Gewürznelken, einer kleinen Ingwerwurzel und einem Esslöffel Eisenkraut (Verbenenkraut, erhältlich in der Apotheke) einen Sud kochen. Trinkt man den warmen Wehentee über den ganzen Tag verteilt, setzen bei geburtsbereitem Befund meist nach zwei Tagen Wehen ein. Auch der Genuss einer frischen Ananas kann helfen, den darin enthaltenen Enzymen wird eine wehenanregende Wirkung nachgesagt.

Was Sie tunlichst vermeiden sollten

Abgeraten werden muss hierbei ausdrücklich und nochmals von den umgangssprachlichen "Wehen-Cocktails". Die Zusammensetzungen dieser unterschiedlichen Gebräue enthalten oftmals Rizinusöl und hochprozentigen Alkohol. Man kann nie absehen, wie sich solche Giftstoffe auf das Kind auswirken und die Gefahren sind zu groß. Davon sollte man definitiv die Finger lassen und lieber seinen Frauenarzt oder seine Hebamme auf sanfte Möglichkeiten der Wehenförderung ansprechen.

Seien Sie nicht enttäuscht, wenn sich trotz aller Versuche nichts tut. Nicht bei jeder Schwangeren führen die Babylockmittel zum gewünschten Erfolg. Die Wehenmittel können nur dann effektiv helfen, wenn das Baby auch geboren werden möchte und ohnehin schon „bereit zum Absprung“ ist. Ohne geburtsbereiten Befund können die natürlichen Methoden der Geburtseinleitung nicht helfen, denn Ihr Baby gibt das Startsignal. Grundsätzlich gilt, machen Sie sich und Ihrem Baby nicht zu viel Druck. Sind Sie zu angespannt durch ständige Versuche, die Wehen auszulösen, führt das eher zum gegenteiligen Erfolg. Entspannen Sie sich lieber und genießen Sie die wenige Zeit, die Ihnen noch bleibt, in der Sie sich nur um sich selbst kümmern dürfen.

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(Quelle Bild: istockphoto)

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