Eine normale Schwangerschaft sei keine Krankheit, "weil es sich hierbei nicht um einen regelwidrigen körperlichen Zustand handelt", entschied der Bundesfinanzhof (BFH) in einem am 26. September 2012 in München veröffentlichten Urteil.
Somit können auch die Kosten für eine Tagesmutter nicht allein aufgrund einer weiteren Schwangerschaft der Mutter von der Steuer abgesetzt werden.
Schwangerschaftsvorsorge und das richtige Maß finden
Gerade erst seit knapp 100 Jahren werden gesunde Frauen zu einem Arzt geschickt, weil sie schwanger sind. Die Grundidee der Schwangerschaftsvorsorge stammt von Dr. Janet Campbell, die sie in den 1920er Jahren in London einführte. Seitdem entzünden sich immer wieder heftige Diskussionen um Sinn und Unsinn der Vorsorgeuntersuchungen.
Ja, es stimmt, eine Schwangerschaft und vor allem die 24 Stunden rund um die Geburt statistisch gesehen tatsächlich die gefährlichste Zeit im Leben einer Frau: Früher haben viele Mütter Problemgeburten nicht überlebt. Daher hat es durchaus seinen Sinn, wenn sich medizinische Fachkräfte und auch die Medien um diesen „kritischen“ Bereich des Frauenlebens bemühen.
Doch gerade in Deutschland tut man des Guten aber oft zu viel, jährlich werden Hunderttausende Schwangerschaften zur Risikoschwangerschaft erklärt und vermutlich wird viel zu viel Pränataldiagnostik betrieben mit erheblicher Verunsicherung der betroffenen Frau, mit erheblichen Risiken für das Kind, mit hohen Kosten und insgesamt fraglichem Nutzen.
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Kritisch mit festgezurrten Regeln umgehen
Es ist deshalb Vorsicht geboten gegenüber oft veröffentlichten Regeln, wie eine Schwangerschaft zu verlaufen und wie viele Arztbesuche eine Frau zu absolvieren hat. Denn jede Frau erlebt ihre Schwangerschaft anders, und kaum eine braucht 400-Seiten-Ratgeber und Zeitschriften-Abonnements, um „erfolgreich“ schwanger zu sein.
Grundsätzlich gilt, jede Schwangere muss versuchen, die Bereiche zu finden, in denen Beratung und Hilfe zweckmäßig oder sogar notwendig sind. Dieses Kapitel möchte aber auch Mut machen zu erkennen, wann Schluss ist mit Ratschlägen, und wann Sie eine unbeschwerte Erwartung genießen können.
Auch aus der Sicht der Naturheilkunde wird der Verunsicherung, bisweilen sogar der sanften Bevormundung der Frauen Vorschub geleistet. Frau soll sich „natürlich“ ernähren, am besten nur noch „lebendiges“ Wasser trinken, aber um Trockeneigelb und Brombeertees einen großen Bogen machen. Gute Tipps von ganzheitlicher Geschäftemacherei zu unterscheiden ist schwierig und erfordert viel Sachkenntnis, Mut und Geduld.
Die Wunschfe hat sich deshalb zu einer sehr zurückhaltenden Beratung entschlossen; dabei konzentrieren wir uns auf die tatsächlichen Risiken und die wirklich relevanten Gesundheitsstörungen während Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit. So wollen wir Hilfestellung geben, die Schwangerschaft Tag für Tag ohne Bevormundung bewusst zu erleben, das werdende Leben mit Bewunderung beim Wachsen zu beobachten und sich auf die Zeit nach der Geburt zu freuen. Das bedeutet in der Praxis auch bereit zu sein, Grenzen zu setzen gegenüber dem medizinischen System. Und auch dazu möchten wir Ihnen Mut machen.
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(Quelle Bild: istockphoto)
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